Wegen der aktuellen Corona-Situation muss die für den 11.12. geplante Veranstaltung "Treffpunkt Gott" leider in das nächste Jahr verschoben werden.
So lautet der Arbeitstitel für die nächste Veranstaltung unserer Reihe „Treffpunkt Gott“ am Samstag, den 11. Dezember 2021 von 10-14.30 Uhr im Gemeindeheim Herz Jesu. Wie immer beginnen wir mit einem Mitbring-Brunchbuffet und schließen mit einem Gottesdienst. Details folgen in Kürze. Also: Save the date! – oder: Einfach schonmal den Termin in den Kalender eintragen!
Früher war alles besser? Mit dem mutigen Schritt des Jesuitenpaters Klaus Mertes an die Öffentlichkeit vor 10 Jahren begann die Geschichte der Aufdeckung und Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in unserer Kirche. Aber davor? Da herrschte ein Klima des Vertuschens und Wegsehens. Das war gewiss nicht besser! Statt Wegsehen: Hinsehen, statt Weghören: Zuhören, statt Vertuschen: Aufdecken und Ernstnehmen. Das wird seitdem mehr und mehr gefordert und auch gelebt!
Manche von uns haben Unrecht erlitten oder erleiden es noch heute. Manche fühlen sich nicht ernst genommen oder ausgegrenzt oder „nur geduldet“ in unserer Kirche.
Der 5. „Treffpunkt Gott“ am 15.02. im Gemeindeheim Herz Jesu hatte dies zum Thema: Was macht das Leiden an der Kirche mit meinem persönlichen Glauben? Aber auch: Was freut und trägt mich trotz allem:
„Freude am Glauben – Leiden an der Kirche“
Wieder einmal hatten wir eingeladen zu Begegnung und Austausch. Als Gesprächspartner konnten wir Herrn Generalvikar Klaus Pfeffer gewinnen.
Gut 50 Menschen aller Altersgruppen sind dieser Einladung gefolgt.
Für sie alle begann ein bereichernder, aber auch intensiver Vormittag zunächst wie gewohnt mit einem ausgiebigen Brunch. Alle hatten dazu beigetragen, so dass nach Begrüßung und geistlichem Impuls ein buntes Buffet wartete.
In Anschluss fand man sich in der großen Runde zusammen, um mit acht Statements in das Thema einzusteigen:
Vier Beispielen für Engagement aus Freude am Glauben (hier: Messdiener, Begrüßungsdienst, Soziales Netzwerk, JuKS) wurden vier Beispiele für das Leiden an der Kirche gegenübergestellt (hier: Leben als gleichgeschlechtliches Paar, als wiederverheiratete Geschiedene, zerstörerischer Machtmissbrauch in der Kirche, Situation der Frauen in der Kirche).
Es folgte ein Austausch in Kleingruppen. Jede/r war eingeladen, über das ganz persönliche Erleben von Kirche nachzudenken und sich zu fragen: Was macht das mit meinem Glauben? Wie kann mein Weg mit Gott weitergehen?
Zurück im Plenum berichtete Generalvikar Klaus Pfeffer von seinen persönlichen Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen gläubigem Menschen und verantwortlichem Generalvikar. Die Teilnehmenden erlebten einen Generalvikar, der sehr persönlich, offen und ansprechend Stellung bezog, Einblicke in die vielschichtigen Strukturen der Amtskirche gewährte, vergleichbar mit einem weltweit operierenden Unternehmen, in dem der Einzelne nicht grenzenlosen Handlungsspielraum besitzt. Es wurde plausibel, dass auf Bistumsebene ernsthaft um Lösungen für Leiderfahrungen, wie die oben benannten, gerungen wird und erkannt wurde, wie entscheidend es ist, sich für die Menschen in ihrem durch die Kirche erfahrenen Leid Zeit zu nehmen, ihnen zuzuhören und nach Wegen für eine gelingende Zukunft zu suchen. Wichtig sei es, über die einzelnen Ebenen innerhalb der Kirche hinweg miteinander im Gespräch zu bleiben, jedoch unbedingt auch untereinander, auf Gemeindeebene, zuzuhören, ein offenes Ohr für die Menschen in ihren Nöten zu haben.
Im anschließenden offenen Gespräch kamen zum Teil bewegende Biografien zur Sprache, ebenso wurde der Vorsatz deutlich, Stachel im Fleisch der Amtskirche zu bleiben, um den – auch mit dem Synodalen Weg – begonnenen Prozess einer Erneuerung der Kirche von der Basis her voranzutreiben. Nur im Dialog könnten Lösungen gefunden werden, auch wenn sich der Tanker Kirche bisher nur sehr langsam bewegt.
So stellte sich abschließend die Frage nach dem „Und jetzt?“.
Da man sich den Glauben als „Heimat“ nicht nehmen lassen wolle, formulierte eine Teilnehmerin, dass sie sich immer wieder vornehme, Gott in allen Dingen zu suchen und zu erkennen. Generalvikar Pfeffer ermutigte dazu, den eigenen Glauben nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne Jesu auszulegen und zu leben.
Ein kurzer Gottesdienst mit dem zentralen Lesungstext Mt 5,13-16 („Ihr seid das Salz der Erde“) beschloss die Veranstaltung. Auch die Kinder kamen nun wieder hinzu. Sie hatten den Vormittag in einer eigenen Gruppe verbracht und steuerten zum Gottesdienst ein Bild zum Thema „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ bei. Mit dem dazugehörigen Lied (und dem Thema angemessenen Strophen) als ermutigendem Ohrwurm und einem Mitgebsel in Form einer passenden Karikatur von Thomas Plaßmann begaben sich alle auf den Heimweg.
In der vierten Veranstaltung der Reihe Treffpunkt Gott am 17.11.2018 vermittelten die Popkantoren des Bistums Essen erfrischend, professionell und authentisch eine neue Form christlicher Popmusik: Praise and Worship. Ergänzend gab es einen Überblick über die Geschichte der Kirchenmusik für die bunt gemischte Gruppe der Teilnehmenden, darunter viele ChorsängerInnen.
Eine Teilnehmerin schrieb:
„Auch dieser Treffpunkt Gott hat sehr viel Freude bereitet. Im liebevoll hergerichteten Pfarrsaal haben wir gemeinsam ein tolles Frühstück eingenommen. Im Anschluss konnte im Wechsel eine Gruppe viel über Musikgeschichte erfahren, die andere Gruppe machte sich musikalisch auf den Weg...
Auch die Kinder übten nebenan einige Lieder ein und konnten sich nachmittags kreativ verwirklichen. Höhepunkt war dann die Vorabendmesse, in der die eingeübten Lieder gemeinsam mit der Band und der Gemeinde gesungen wurden. Schön war’s! Danke für’s Vorbereiten!“
so lautete diesmal das Thema bei Treffpunkt Gott am Samstag, den 4.3.2017.
Ganz offensichtlich neugierig auf solche Fenstererfahrungen und sicher unter ganz unterschiedlichen persönlichen „Rahmen“-bedingungen erschien ein ganzer Generationenmix im Alter von 3-89 Jahren pünktlich um 10 Uhr zum gemeinsamen Mitbring-Brunchfrühstück, dem kulinarischen und gleichzeitig geselligen Einstieg in den Tag.
Anschließend bestand die Gelegenheit, sich dem Tagesthema auf unterschiedliche Weise zu nähern: In einem Workshop zur Liturgie, zu Formen des Betens, in einem Workshop für Kinder, kreativen
Angeboten, einem Büchertisch oder ganz einfach in der Stille der Kirche vor dem Herz-Jesu-Fenster, das auch schon für den ersten Tagesimpuls am Morgen Pate gestanden hatte.
Der abschließende kleine Gottesdienst mit musikalischer Begleitung im Gemeindeheim schuf noch einmal einen eigenen Ausblick auf die Bedeutung und die Wirkung von „Fenstern zum Himmel“: Für die
Kinder mit Hilfe der Geschichte von den Schildbürgern, die beim Bau des Rathauses die Fenster vergaßen und für die Erwachsenen mit dem Evangelium von der Verklärung Jesu auf dem Berg.
Allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben, sei herzlich gedankt!
Ein warmer Tag, der 24. Oktober 2015. Pünktlich gegen 10 Uhr kam ich im Gemeindeheim an. Ein fröhlicher Empfang. Fröhliches Treiben um den Büchertisch, fröhlich standen sogar die die „Zick-Zack-Tische“ - wie eine Ziehharmonika – bereit für den Brunch. Jeder hatte etwas mitgebracht, und ein üppiges Brunch-Buffet lud ein zum gemeinsamen Mahl. Menschen, die ich aus der Distanz vom sonntäglichen Kirchgang her kannte, rückten zusammen und wiederum war es eine gewisse Fröhlichkeit, mit der man sich begegnete, die mich berührte. Ein Gebet, oder war es ein Lied? Und dann begann eine Stunde des Genießens mit köstlichen Speisen, Kaffee, vielen guten Unterhaltungen. Man lernte sich kennen und freute sich darüber. Ich dachte, so schön kann es im „irdischen Bereich“ sein…
Später - im großen Kreis - die Vorstellung der Organisatoren, Referenten, Gäste. Dazu Erläuterungen zu den einzelnen Workshops. Ich hatte mich schon im Vorfeld für die „Herrnhuter Losungen“
entschieden mit Herrn Pastor Neikes als Referent. Dankbar erfuhr ich alles Wissenswerte. Doch zum Schlüsselerlebnis „Treffpunkt Gott“ kam ich durch eine Unachtsamkeit meinerseits. Ich hatte nicht
beachtet, dass über bestimmte Textstellen aus der Bibel meditiert werden sollte - gemäß den „Herrnhuter Losungen“.
Meditationsort war unsere Kirche. Ich saß allein im Seitenschiff, schaute eine Weile auf das wechselnde Licht in den Kirchenfenstern, dann machten meine Augen fest am Regenbogenbild der
Kommunionkinder. Himmel und Erde berührten sich im Zeichen des Regenbogens. Zeilen eines Gedichts von Rainer Maria Rilke fielen mir ein: „Du musst das Leben nicht verstehen / dann wird es werden
wie ein Fest“. Ja, „Treffpunkt Gott“ war für mich zu einem Fest geworden. Ich war mir ganz sicher, denn Himmel und Erde hatten an diesem Vormittag harmonisch zusammen gefunden.
M. K.
Gemeinsam essen, sich austauschen über Gott und die Welt, sich über verschiedene Angebote und Workshops in ein Tagesthema entführen lassen, gemeinsam singen und Gottesdienst feiern. Dies in einem
zeitlich überschaubaren Rahmen, hier vor Ort, an einem Samstag von 10-14 Uhr:
Kann dies eine Möglichkeit sein, seinem ureigenen Weg mit Gott auf die Spur zu kommen, Glauben zu entdecken, zu vertiefen, miteinander im Glauben zu wachsen?
Eine Antwort darauf versuchte am 6.12. die Pilotveranstaltung von Treffpunkt Gott im Gemeindeheim Herz Jesu. Etwa 40 Menschen waren zusammengekommen um sich auf diese Entdeckungsreise einzulassen
– generationenübergreifend von 4 bis über 90 Jahre.
In einer entspannten und aufgeschlossenen Atmosphäre wurden es abwechslungsreiche, anregende Stunden zum Thema des Tages: „Gottesbilder“. Man konnte ihm nachgehen in der Kunst, in Film und
Werbung, in Gebetsformen, in einem Erlebnisraum, in geistlichen Impulsen. Einfach bereichernd! „Schade, dass man sich für einen der Workshops entscheiden musste und nicht an allen teilnehmen
konnte“, hieß es immer wieder.
Vielleicht können die Fotos einen kleinen Eindruck vermitteln.
Allen Beteiligten, besonders den Referenten und der Referentin und dem Service im Hintergrund einen herzlichen Dank!
Treffpunkt Gott – ein neues Format.
Es war gut.
Fortsetzung folgt!