Briefaktionen der ACAT (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter: www.acat-deutschland.de) im Juli/August liegen in St. Barbara, St. Mariä Geb., St. Georg und Herz-Jesu aus. Aber auch
hier auf der Homepage finden Sie unter dem Hinweis die ausführliche Information und die unterschriftsfertigen Briefe zum Ausdrucken, Unterschreiben und Abschicken.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
1. Der seit 20218 in Thailand lebende vietnamesische Aktivist Y Quynh Bdap, ein vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR anerkannter Flüchtling, wurde am 11. Juni 2024 von den thailändischen Behörden in
der Hauptstadt Bangkok festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht. Erst am Vortag hatte er Medienberichten zu-folge mit Beamten der kanadischen Botschaft in Bangkok über sein Asylverfahren
gesprochen. […]
Im Januar 2024 wurde Y Quynh Bdap von den vietnamesischen Behörden in Abwesenheit zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen Terrorismus gemäß Artikel 299 des vietnamesischen Strafgesetzbuchs
verurteilt. Die Anklage bezog sich auf seine angebliche Beteiligung an Anschlägen auf Regierungsbüros in der Provinz Dak Lak im Juni 2023, bei denen neun Menschen getötet wurden. In einer
aufgenommenen Videoerklärung beteuerte Y Quynh Bdap seine Unschuld und bestritt jede Beteiligung an den Anschlägen. Die vietnamesische Regierung hat Berichten zufolge die Auslieferung des
Gefangenen beantragt. Im Falle einer Rückführung droht Y Quynh Bdap ernsthafte Verfolgung bis hin zu willkürlicher Inhaftierung und Folter. Diese Gefahr ist besonders ernst, da die
vietnamesischen Behörden in der Vergangenheit immer wieder gegen die Montagnard-Gemeinschaften vorgegangen sind. Menschenrechtsgruppen haben wiederholt das repressive Vorgehen Vietnams gegen
ethnische Minderheiten und Dissidenten verurteilt. […]
2. Der 38-jährige pakistanische Journalist und Dichter Ahmad Farhad ist am 15. Mai 2024 um 1.00 Uhr morgens vor seinem Haus in der Hauptstadt Islamabad von vier Männern in Zivilkleidung entführt
worden. Seine Familie sah, wie er in einem unbekannten Fahrzeug abtransportiert wurde. Die Entführer zerstörten laut Amnesty International (AI) die Überwachungskameras des Hauses. Die Familie von
Ahmad Farhad ging um 4.00 Uhr morgens zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Dort weigerte man sich jedoch, die Anzeige aufzunehmen und den Fall zu untersuchen. Daraufhin reichte seine Familie
beim Hohen Gericht in Islamabad einen Antrag auf richterliche Haft-prüfung ein. Das Gericht wies die Polizei an, Ermittlungen in dem Fall aufzunehmen und regelmäßig über den Stand der
Untersuchungen zu berichten. […]
Ahmad Farhad leidet an einer schweren Magenschleimhautentzündung und benötigt regelmäßig Medikamente. Er arbeitet seit 15 Jahren als Journalist und war bereits für mehr als zehn pakistanische
Nachrichtensender tätig. Er verfasst seine Gedichte auf Urdu und spricht darin politische Themen wie das Verschwindenlassen an. Er ist in den Sozialen Medien aktiv und hat in der Vergangenheit
öffentlich die politische Einflussnahme der Streitkräfte in Pakistan kritisiert, weshalb er häufig bedroht worden ist. Er arbeitete in jüngster Zeit als freiberuflicher Journalist, nachdem er
wieder-holt von früheren Arbeitgebern auf Druck von Behörden entlassen wurde. […] Er ist Vater von vier Kindern, das jüngste ist vier Jahre alt. Laut seiner Ehefrau belastet die Ungewissheit über
seinen Verbleib die Familie stark. […]