Die Briefaktionen der ACAT (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter: www.acat-deutschland.de) liegen in den Kirchen St. Barbara, St. Mariä Geburt, Herz Jesu und St. Georg aus. Sie stehen auch am Ende der Artikel zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf der der ACAT-Internetseite. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
In den aktuellen Briefaktionen geht es um Hilfe für:
1. Am 4. Februar 2023 wurde Augenzeug*innen zufolge Morris Mabior Awikjok Bak, ein südsudanesischer Regierungskritiker, in der kenianischen Hauptstadt Nairobi an seinem Wohnort attackiert und willkürlich von bewaffneten Sicherheitskräften Kenias und einem mutmaßlichen Zivilisten aus dem Südsudan festgenommen. Seine Frau wurde ebenfalls geschlagen. Amnesty International (AI) hat Grund zur Annahme, dass Morris Mabior Awikjok Bak in die südsudanesische Hauptstadt Juba gebracht wurde. Er soll dort am 5. oder 6. Februar angekommen und in eine als „Blue House“ bekannte Hafteinrichtung des Nationalen Sicherheitsdienstes (NSS) gebracht worden sein.
Nach Angaben seiner Familienangehörigen wird Morris Mabior Awikjok Bak dort ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Die Inhaftierung ohne Kontakt zur Außenwelt begünstigt Folter und andere Formen der Misshandlung sowie „Verschwindenlassen“. Diese Form der Inhaftierung selbst kann auch Folter oder eine andere Form der Misshandlung darstellen.
Morris Mabior Awikjok Bak ist ein Menschenrechtsverteidiger und Leiter der zivilgesellschaftlichen Organisation Youth Alliance Network. Er arbeitete als Lehrer und ist ehemaliger Generalsekretär einer Arbeitervereinigung in Südsudan. Der Aktivist ist bekannt für seine Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen durch den Geheimdienst NSS. Mabior Awikjok hat sich für Sanktionen gegen einzelne hochrangige Mitarbeiter des NSS eingesetzt, die für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sein sollen.
2. Die beiden Umweltschützer Aly Magdaleno Domínguez Ramos und Jairo Bonilla Ayala wurden am 7. Januar 2023 in Guapinol, einer Gemeinde im Departamento Colón im Norden von Honduras, tot aufgefunden. Nach Angaben ihrer Familienangehörigen wurden sie von Unbekannten erschossen. Die beiden Männer hatten sich laut Amnesty International (AI) gegen eine Eisenerzmine in Guapinol engagiert.
In Folge der Ermordung besteht Anlass zu großer Sorge auch um ihre Angehörigen sowie weitere Personen in der Gemeinde Guapinol und um die Mitglieder der Umweltorganisation CMDBCP (Comité Municipal para la Defensa de Bienes Comunes y Públicos). Die CMDBCP berichtete, dass Aly Magdaleno Domínguez Ramos und Jairo Bonilla Ayala erschossen wurden, als sie sich mit einem Moped auf dem Heimweg von der Arbeit befanden.
Die Einwohner*innen von Guapinol und anderen Gemeinden des Bezirks Tocoa sind immer wieder derartigen Angriffen ausgesetzt. In diesem Zusammenhang waren zuvor bereits die „Guapinol Acht“, acht Umweltschützer*innen des Guapinol-Flusses, willkürlich inhaftiert worden, was weltweit für Aufsehen sorgte. ACAT hatte sich für die Betroffenen mit einer Dringlichkeitsaktion eingesetzt (DA 09/21). Im Februar 2022 wurden sie nach über zwei Jahre willkürlicher Untersuchungshaft freigelassen.
Kommentar schreiben