Die Briefaktionen der ACAT (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter: www.acat-deutschland.de) liegen in den Kirchen St. Barbara, St. Mariä Geburt, Herz Jesu und St. Georg aus. Sie stehen auch am Ende der Artikel zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf der der ACAT-Internetseite. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
In den aktuellen Briefaktionen geht es um Hilfe für:
1. Sechs junge Aktivistinnen der in KAMBODSCHA bekannten Umweltorganisation „Mother Nature Cambodia“ (Mutter Natur Kambodscha), die sich gegen Umweltzerstörung und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen einsetzt, befinden sich in Haft und sind angeklagt worden. Ihre Namen lauten Long Kunthea, Phuon Keoraksmey, Thun Ratha, Sun Ratha, Ly Chandaravuth und Yim Leanghy.
Alle sechs werden laut Amnesty International in überfüllten Zellen festgehalten. Die Haftbedingungen gefährden ihre Gesundheit, Sicherheit und Menschenrechte. Auch sind hohe Covid-19-Ansteckungsraten in vielen Gefängnissen zu verzeichnen. Drei der Inhaftierten: Long Kunthea, Phuon Keoraksmey, Thun Ratha, Sun Ratha wurden festgenommen, nachdem sie angekündigt hatten, in einem friedlichen Protestmarsch vor dem Haus des Premierministers gegen die Pläne der Regierung zu protestieren. Sie wollten verhindern, dass der größte noch verbliebene See in Phnom Penh aufgefüllt und privatisiert wird. Die anderen drei Aktivistinnen wurden am 16. Juni festgenommen. Zwei von ihnen hatten zu der Zeit zur Verschmutzung des Flusses Tonle Sap in Phnom Penh recherchiert.
Alle sind wegen „Verschwörung“ angeklagt. Das kann bis zu 10 Jahren Gefängnis nach sich ziehen.
2. Mit vermehrten Repressionen und Schikanen geht das Regime von Präsident Lukaschenko in BELARUS gegen die Zivilbevölkerung vor. Besonders Menschenrechtsorganisationen und Medien stehen im Visier.
Die jüngste Episode der Unterdrückung ist eine Vergeltung für das Anprangern der Menschenrechtsverletzungen, die seit der gewaltsamen Niederschlagung friedlicher Demonstrationen im August 2020 begangen wurden. Seither wurden mehr als 35.000 Belarussen wegen ihrer Teilnahme an friedlichen Protesten verhaftet, rund 3.000 politisch motivierte strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet und mindestens 2.500 Fälle von Folter dokumentiert. Laut OMCT können diese systematischen und weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen als Verbrechen gegen die Menschlichkeit betrachtet werden. Mit Stand vom 19. Juli galten 561 Personen in Belarus als politische Gefangene.
Mitte Juli wurden mehr als sechzig Durchsuchungen in den Wohnungen und Büros mehrerer belarussischer Menschenrechtsorganisationen und ihrer Mitarbeiter durchgeführt, darunter das Menschenrechtszentrum Viasna. Mehr als 30 Personen wurden befragt. 13 von ihnen wurden für 72 Stunden inhaftiert, die meisten später wieder freigelassen. Mehreren von ihnen wurde jedoch die Ausreise aus dem Land verboten und sie wurden angeklagt. Auch der Viasna-Vorsitzende Ales Biliatski, sein Stellvertreter Valyantsin Stefanovich und ein Rechtanwalt von Viasna, Uladzimir Labbkovich, befinden sich weiterhin in Haft. Vier weitere Mitglieder von Viasna, Leanid Sudalenka, Tatsiana Lsitsa, Marfa Rabkova und Andry Chpyuk, sowie ein Mitgied des Büros für die Verteidigung der Rechte von Menschen mit Behinderungen, Aleh Hrableuski, sollen sich seit Ende 2020/Anfang 2021 in Untersuchungshaft befinden.
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