Das Geläut der ehemaligen Kirche St. Josef in Kupferdreh
wird künftig in Brandenburg zum Einsatz kommen
Gut 50 Jahre lang haben die sechs Bronzeglocken in Kupferdreh geläutet. Bald werden sie in der evangelischen Kirchengemeinde Perleberg zum Gebet einladen. Am 25. Juni um 11 Uhr sollen die Glocken dort im Beisein der Bürgermeisterin feierlich in Empfang genommen werden.
Noch Ende letzten Jahres wurde der Verkauf besiegelt. Danach wurden einige notwendige Reparaturarbeiten durchgeführt. Jetzt ist es endlich soweit und die Glocken können nach Brandenburg gebracht werden.
„Wir sind erleichtert“, sagt Thomas Weiß, der sich als Kirchenvorsteher der Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel maßgeblich mit um die Veräußerung des Geläuts gekümmert hat. „Denn wir haben eine Lösung gefunden, mit der wir sehr zufrieden sind.“ Als die Kirche St. Josef aufgegeben werden musste, habe man zunächst geprüft, ob das Geläut nicht auf der Ruhrhalbinsel bleiben könne. Ein Glockensachverständiger wurde zu Rate gezogen, ein Gutachten in Auftrag gegeben. Architekten, Statiker und Klangspezialisten waren involviert. Am Ende kam man zu der Einsicht, dass der Einsatz des Geläuts in einer anderen Kirche auf der Ruhrhalbinsel weder sinnvoll noch verantwortbar gewesen wäre. Also habe man sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt.
Über den neuen Einsatzort, der daraufhin gefunden wurde, freut sich auch Pfarrer Gereon Alter: „Das Geläut wird nicht nur in einem wunderschönen Kirchturm hängen, wir konnten es auch einer sehr lebendigen Gemeinde übergeben.“ Dass es sich um eine evangelische Gemeinde handele, sei ein schönes Zeichen der Ökumene.
Bis die Glocken endgültig wieder ihrer Bestimmung übergeben werden können, wird es noch ein wenig dauern. Vorher muss der Glockenstuhl im wiederaufgebauten Turm der St. Jacobi-Kirche vollständig rekonstruiert werden. Eine Glocke wird aber bereits in der Kirche aufgestellt werden und damit das Vorhaben sichtbar machen, wie Pfarrerin Verena Mittermaier betont. „Wir sind glücklich, den Zuschlag aus Essen erhalten zu haben und dass wir die Glocken dank unseres Fördervereins sowie vieler Spenden der Perleberger Bürgerinnen und Bürger letztlich auch kaufen konnten.“
Pfr. Gereon Alter Thomas Weiß