Der Kirchstandort St. Suitbert ist für seine „mal anders“-Gottesdienste bekannt. Traditionsreiche Liturgien wie die Taufe, die Christmette oder die Osternacht werden dabei in eine moderne Form gegossen, die den alten Glauben auf neue Weise zum Leuchten bringen will.
So wird es auch am kommenden Karfreitag sein. Anstelle der traditionellen Karliturgie, in deren Zentrum die Passionsgeschichte nach dem Johannesevangelium steht, wird eine „Passion für einen Sprecher und zwei Gitarren“ zur Aufführung kommen. Das Werk des Essener Komponisten und Gitarristen Volker Niehusmann wird am Freitag, den 2. April, um 15:00 Uhr in der Kirche St. Suitbert und live im Internet zu sehen sein. Für die Teilnahme in der Kirche (mit begrenzter Personenzahl und geprüftem Hygienekonzept) ist eine Anmeldung erforderlich. Für das Anschauen der Live-Übertragung genügt ein Klick auf das nebenstehende Veranstaltungsplakat.
Die vom Gitarrenduo Niehusmann und dem Sprecher Hubert Röser vorgetragene Passion ist mehr als nur ein Konzert. Sie ist, das werden die, die sich innerlich auf sie einlassen, schnell bemerken, nur eine andere Form der Betrachtung und des Gebets, als wir sie von der traditionellen Karfreitagsliturgie kennen. Es ist ein Werk, das aufrüttelt und zu Tränen rührt. Von Beginn an gibt es Brüche, kaum klare tonale Bezüge. Wie ein Sturmwind fliegen Töne im Chaos durcheinander. Dann tauchen Phrasenfetzen auf, wie skandierte dumpfe Parolen oder ewig gleiche Fragen oder die nichtssagenden Floskeln der leeren Antworten. Dazwischen: Verweilen in traurigem Bick auf die Welt, die Freunde, die Liebe, die Gerechtigkeit. Dann: ein Blick mit Hoffnung auf Erlösung, ein Gebet, das Halt gibt und Vertrauen schafft …