Spuren von Morgen? JA! Denn: Die Zukunft ist schon da, nur nicht gleichmäßig verteilt! (W. Gibson)
150 Frauen waren am 25. Mai auf dem Weg zu einem Gottesdienst mit drei Stationen im Duisburger Süden, einer ganz anderen „Wallfahrt“; einem FrauenKirchenTag.
Das Stichwort „gestern“ wies auf ein Phänomen hin, von dem wir gerade in der Kirche oft hören: Hauptsache, alles in der Kirche bleibt so, wie es immer schon war. In der seit 10 Jahren nicht mehr genutzten Kirche St. Maria Himmelfahrt erlebten die Frauen an den 7 Stationen die Aussendung der 72 Jüngerinnen (Lukas 10, 1-9): Du bist getauft; Eine jede hat ihre Stärken; Zu zweit unterwegs; Mit ohne Alles; Ohne Schuhe – eine Erfahrungsübung; Unterwegs mit Maria – Das Perlengebet; Du bist gesegnet Im Pilgerschritt (drei Schritte vor-1 Schritt zurück) verließen die Frauen den Raum und überließen die Kirche wieder ihrem Dornröschenschlaf.
Im Gemeindeheim oder bereits an der nächsten Station bestand Gelegenheit ein mitgebrachtes Picknick einzunehmen. Zu Fuß oder mit PKW und Bus ging es zum Tiger&Turtle –Magic Mountain Monument auf der Halde. Bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ging es an diesem wunderbaren Ort um das „Heute“ .Vieles ist nicht so geblieben ist, wie es war. Zahlreiche Veränderungen sind im Bereich Kirche geschehen - gerade auch im Bistum Essen. Kirchenschließungen, weniger Hauptamtliche, weniger Gottesdienst-BesucherInnen. „Wir erleben es, ja: wir werden Zeuginnen davon, dass ein neues Kirchenbild entsteht (entstehen soll): weg von der bisherigen Priesterzentrierung, von den alten Machtstrukturen hin zu einer gemeinsamen Verantwortung aller, hin zu einem Dialog auf Augenhöhe. Doch das ist noch ein langer Weg!“ Die Trommlergruppe WoMans&drums aus Essen begeisterte, stärkte und bestärkte die Frauen (und auch die zufällig anwesenden BesucherInnen) ebenso wie ein Brotritual. Das Teilen des gesegneten Brotes und das gemeinsame Essen standen ebenso wie der Dank für die Gemeinschaft im Mittelpunkt.
Den Fuß- und Buspilgerinnen wurde auf dem Weg zur 3. Station eine Impulsfrage mitgegeben: Wo entdecke ich, dass etwas Neues sprießt in meiner kfd – Gemeinschaft, in meiner Gemeinde / Pfarrei?
Angekommen im Caritaszentrum Süd, der um- und neugenutzten St. Nikolaus-Kirche schrieben die Frauen ihre Stichworte auf Papier-Blüten auf. Und tauschten sich in der Segensfeier darüber aus.
Das Stichwort „morgen“ ermahnt uns, dass sich noch viel mehr ändern muss. Kirche muss noch viel mehr ein Ort für Frauen werden. Gerade in der Kirche soll nicht alles bleiben, wie es war. Die hierarchisch strukturierte und von Männern dominierte Kirche braucht dringend eine Veränderung. Frauen dürfen nicht länger diskriminiert werden, ihnen muss gleichberechtigt der Zugang zu allen Ämtern offenstehen. Kirche muss sich bewegen. So wie Jesus, der immer unterwegs war – äußerlich und innerlich. Der sich und andere bewegt hat.
Mit der Stärkung aus dieser von der geistlichen Leiterin der kfd Essen Ulrike Fendrich und einem ehrenamtlichen Frauenteam vorbereiteten und durchgeführten alternativen Wallfahrt machten sich die Teilnehmerinnen auf den Heimweg.
fw